Internationale Frauentag 2021 | Dr. Edith Goldstein

Dr. Edith Goldstein
Dr. Edith Goldstein mit Rudolf Martin

 

Die Moses Mendelssohn Akademie stellt in diesem Jahr mit Dr. Edith Goldstein eine jüdische Frau in den Mittelpunkt, die für Halberstadt bedeutend war. 

Edith Goldstein war am 23.4.1894 in Berlin geboren. Sie gehörte zu den ersten Frauen, die Medizin studierten und promovierten. Anfang der 1920er Jahre ließ sie sich in Halberstadt als Ärztin nieder. Sie kümmerte sich um Arbeiterfamilien, insbesondere um die Frauen.

Edith Goldstein war der SPD verbunden und 1921 gehörte sie zu den Gründerinnen und Gründern der Halberstädter Kolonne des Arbeitersamariterbundes, in dem sie dann sehr aktiv als Ausbilderin war.

1932 heiratete Edith Goldstein den nicht-jüdischen Finanzbeamten Rudolf Martin. Er wurde wegen dieser Ehe 1937 aus dem Staatsdienst entlassen, und Edith Goldstein verlor 1938 im Zuge des Berufsverbots für jüdische Ärzte ihre Approbation. Danach behandelte sie noch jüdische Patienten und betreute die Bewohner des jüdischen Altersheims.

Versuche des Ehepaars zu emigrieren scheiterten. Nachdem Edith Goldsteins Mutter Elise im August 1942 nach Theresienstadt und ihre Schwester Gerda, verh. Werner, im April 1943 nach Auschwitz deportiert worden waren, nahmen sich am 16.12.1943 Edith Goldstein und Rudolf Martin in ihrer Wohnung Westendorf 13/14 mit Gift das Leben.