Newsletter April 2019
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Newsletter April 2019Dialogische Führung am Tag der Provenienzforschung am 10.4.20192019 widmen sich erstmalig Museen und Forschungseinrichtungen deutschlandweit einen Tag lang der Herkunft von Sammlungen und Objekten. In unterschiedlichen Formaten erhalten Besucher*innen am „Tag der Provenienzforschung“ (Link) – initiiert und koordiniert durch den Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. – die Möglichkeit sich über diverse Probleme und Wege der Forschung zu informieren. Die Moses Mendelssohn Akademie nimmt als einzige Einrichtung in Sachsen-Anhalt an diesem Tag teil und lädt um 19.30 Uhr zur Dialogischen Führung in die Klaussynagoge, Rosenwinkel 18, ein. Wir möchten Ihnen den Stand unseres aktuellen Projektes „Rekonstruktion des Inventars der ehemaligen Barocksynagoge“ vorstellen und mit Ihnen ins Gespräche kommen. Das Projekt widmet sich der 1712 von dem Halberstädter Hofjuden Berend Lehmann (1661 – 1730) erbauten Barocksynagoge. Das Gebäude befand sich, den Vorschriften folgend, verborgen hinter den Häusern der Baken- und der Judenstraße. Allerdings überragte, zur Ehre Gottes, das Dach der Synagoge diese Häuser um das Doppelte und war vom Domplatz aus zu sehen. Das Interieur der Synagoge war architektonisch aufwendig ausgeführt. Berend Lehmann soll Kunsthandwerker dafür beschäftigt haben, die er durch seine Tätigkeit als Luxuswarenbeschaffer für den sächsischen Hof kannte. Für die prächtige Ausstattung der Synagoge stiftete Berend Lehmann zur Einweihung selbst einen Parochet (Toravorhang), den später eine seiner Töchter mit nach Prag nahm und der sich heute in der Sammlung des Jüdischen Museums Prag befindet. Ebenso aufwendig gearbeitet waren Torarollen, Toraschmuck und -vorhänge, Leuchter etc. Die Halberstädter jüdische Gemeinde war bis zu ihrem Ende eine zahlenmäßig große und bedeutende Gemeinde, sodass das Inventar der Synagoge in mehr als 200 Jahren durch weitere Zustiftungen kontinuierlich wuchs. Vermutlich gelangten nach Halberstadt auch Objekte aus Synagogen im Umland, wenn sich im Zuge der Verstädterung im 19./20. Jahrhundert kleine Gemeinden auflösten. Genannt werden in der Literatur allein ca. 90 Torarollen, die sich in der Synagoge befanden. Welche Objekte wir dabei in den Blick nehmen und wo diese unter Umständen heute sein mögen, wird zentrales Thema der Veranstaltung sein. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Vielen Dank für Ihr Interesse. Das MMA-Team
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